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Wenn man den Verantwortlichen des Zoos Glauben schenken will, wird mit der Inbetriebnahme der geplanten Seilbahn, die Problematik des die angrenzenden Quartiere belastenden Privatverkehrs der Vergangenheit angehören. Nicht erwähnt wird dabei, dass dann eine voraussichtlich 365 Tage im Jahre im Betrieb stehende Bahnanlage einen Zustand beheben soll, der ausschliesslich an einigen Spitzentagen zum ärgerlichen Problem wird.

Tatsächlich kommt es, vor allem an kühlen und nassen Werktagen vor, dass man geradezu einsam durch die Zooanlagen schreiten kann und freie Parkplätze im Übermass zur Verfügung stehen. Sinnvoll wäre es also konkrete Lösungen zu erarbeiten mit denen die Fehlentwicklungen bei Grossandrang angegangen werden - und nicht ein Projekt zu verfolgen, welches an Spitzentagen zwar eine zusätzlichen Anreiseoption bietet, ansonsten aber, als Teil eines Eventangebots entsprechend andere Ziele verfolgt.

Nachfolgend ein paar Ansätze. Diese können zwar nicht auf Ihre Durchführbarkeit geprüft werden, betreffend ihrer Umsetzung scheinen sie aber auch nicht utopisch zu sein.

Förderung der Attraktivität für Anreise mit dem öffentlichen Verkehr.


  • Online-Ticketverkauf mit Reiseplaner. Zwar besteht bereits die Möglichkeit Eintrittskarten online zu bestellen, wobei die bestehende Applikation eher bieder wirkt und wenig attraltiv scheint. Indem der Besucher zum Beispiel über Preisoptionen motivert wird, das Ticket (auch kurz vor Besuch) via PC oder Mobiles Gerät zu kaufen oder zumindest zu buchen, ergiebt sich die Möglichkeit ihn schon vor seiner Reise zum Zoo anzusprechen. Damit verbundene Download-Angebote mit Reiseinformationen (zum Besipiel betreffend des Transfers im Zürcher Hauptbahnhof) und aktuelle Meldungen zum Zoo könnten beitragen den Anreisenden Befürchtungen vor allfälligen Schwierigkeiten, die sich zwischen Intercity-Zug und dem Eingangstor beim Zoo ergeben zu nehmen. Dass jene, die so schon im Besitz der Eintrittskarte sind an den sich an Spitzentagen vor den Kassen stauenden Massen vorbei direkten Zugang haben, kann durchaus als weiterer Vorteil gezählt werden.
  • Ticketverkauf und einfacherer Transfer am Hauptbahnhof. Zumindest an Spitzentagen, können schon im Hauptbahnhof Massnahmen getroffen (Markierung der Gehwege, Ticketverkauf) werden um den von den Zügen herkommenden Besuchern den Weg zum Tram zu erleichtern.
  • Start des Tram Nummer 6 (jeweils gleich nach Ankunft) bei der Station Bahnhofplatz, und nicht in der tatsächlich wenig attraktiv gelegenen Station Bahnhofstrasse. Alternativ dazu wäre zu prüfen ob bei den Wartegleisen am Bahnhof bei der Sihl, eine spezielle Zoo- Einsteigestation eingerichtet werden könnte.
  • Bessere Miteinbezug der Tramlinie 5 an Spitzentagen. Das Tram Nr 5 bedient auf dem Weg zum Zoo die zwei durchaus wichtigen Bahnhöfe Enge und (via Bellevue) Stadelhofen. Es sollten Massnahmen geprüft werden, welche das Umsteigen an diesen Stationen erleichtert, allenfalls auch mit der Option Eintrittstickets zu beziehen.
  • Verbesserungen bei der Tramstation Zoo. Zwar finden sich seit einiger Zeit im Zoo gute und übersichtliche Info-Monitore auf denen die Abfahrtszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel ersichtlich sind. Leider fehlen solche Informationen betreffend Abfahrten der Linie 5 und 6 bei der Station Zoo gänzlich. Auf das Tram spurtende Besucher gehören leider zum alltäglichen Bild und verfestigen den Eindruck einer unattraktiven und vernachlässigten Anbindung.
  • Bonussystem für Benutzer des öffentlichen Verkehrs, Jahreskarten für ÖV-Besucher. ÖV-Besucher Klub mit Vorteilen. ÖV- Maskottchen, etc.

Leider besteht zurzeit die absurde Situation, dass der Zoo, seine eigenen Versäumnisse, beziehungsweise die daraus resultierenden Verkehrsprobleme gleich selbst als Argument nutzt um die Seilbahn zu propagieren. So finden sich zurzeit keine wirklich innovativen Kampagnen oder entsprechende Aktionen zur Förderung des Umsteigens. Die ablehnende Haltung des Zoos (nachdem man das Projekt im Jahr 2002 noch unterstützt hatte) zur Tramverlängerung kann so wohl auch gut in einen Zusammenhang mit dem Seilbahnprojekt gebracht werden. Unter diesen Umständen erstaunt es dann auch nicht, dass für das Seilbahnprojekt ein kompletter Internetauftritt geschaltet wurde, ein Pdf-Download-Link für einen zwar schön gestalteten Informationsplan betreffend der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmittel sich hingegen erst nach mehreren Klicken, kaum ersichtlich auf einer Unterseite des offiziellen Zoo-Auftritts findet.


Verbesserung der Situation beim Privatverkehr

Hat sich der Zoo stets bemüht die Attraktivät auf seinem Gelände zu steigern, scheint die Motivation Lösungen zur Dämmung der Folgen des wachsenden Autoverkehrs zu finden eher gering zu sein. Verkehrskadetten und provisorische Absperrriegel waren schon vor mehr als 30 Jahren das Rezept. In dieser Zeit aber hat sich der Zoo von einem regionalen Anbieter, zu einer Attraktion gewandelt hat, die aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland Besucher anlockt. Die Anfahrt auswärtiger Besucher (dieser Eindruck wird durch die entsprechenden Nummernschilder verfestigt) und die Probleme an Spitzentagen fallen zusammen. Nur: Diese Zoogäste werden, auch ab einer zukünftigen Talstation Stettbach aus, nicht auf das Auto verzichten, weil - vor allem bei der Heimfahrt, mit müden und erschöpften Kindern - auch die beste ÖV-Route keine gute Option ist. Es gilt deshalb, diesen Besuchern mit der Talstation Stettbach nicht eine zusätzliche Anfahrtsroute zu bieten, sondern konkrete Massnahmen zu treffen, damit die vorgesehenen Parkplätze in der Region Zoo effizienter genutzt werden.

Die jetzigen Shuttle Lösungen sind äusserst schlecht kommuniziert und werden den Autofahrern in der Regel erst bei Eintreffen vor Ort (Kreuzung Krähbühlstrasse/Dreiwiesenstrasse) mitgeteilt. Wenn die oft orstunkundigen Automobilisten zu den Parkplätzen Dolder, vor allem aber Irchel weiterfahren sollen, wird ein zusätzliches Verkehrsaufkommen erzeugt.

Wie schon beim ThemaAnreise Öffentlicher Verkehr angeregt, sollte der Besucher via online-Ticketverkauf, bereits vor der Anfahrt angesprochen und informiert werden. So könnte man ihm z.B. im voraus einen Parkplatz im Parkhaus Irchel zuweisen, bzw. reservieren. Inklusive der Informationen betreffend Anfahrt zum Irchel, sowie dem Transfer zum Zoo mit dem Shuttle-Angebot. Gästen, welche den Zoo verlassen, könnte man diesbezüglich Informationen mitgeben, so dass beim nächsten Besuch bezüglich der Anreise keine Unklarheiten mehr bestehen.

Die Art und Weise wie die Parkplätze nahe des Eingangs an Spitzentagen verwaltet werden, entspricht schlichtweg nicht den Anforderungen einer modernen Freizeitanlage, schon gar nicht denjenigen der meistbesuchten Kulturinstitution der Schweiz. Dass trotz all der bekannten Probleme über die Jahre nicht ansatzweise ein zumindest für Aussenstehende ersichtliches Leitsystem erarbeitet wurde ist durchaus erstaunlich, kontrolliert doch heutzutage schon jedes kleinste Parkhaus, zumindest die Ein -und Ausfahrtsbewegungen seiner Besucher. Mit einer geordneteren Parksystem und besseren Kontrolle über die genaue Anzahl freier und besetzter Felder sollten weitreichende Verbesserungen durchaus möglich sein. Als Beobachter muss man annehmen, dass zurzeit das komplette Handling dieser eigentlich komplexen Aufgabe durch eine handvoll Verkehrskadetten erfolgt.

So gesehen hat auch die Klage des Zoos, über in den letzten Jahren abgebauten Parkplätze wenig Substanz: 250 Parkplätze mehr, für Automobilisten irgendwo zwischen dem Quartier Klösterli und der im Wald gelegenen Kreuzung Dreiwiesen, würden unter den jetztigen Umständen keine Probleme lösen sondern das Handling derselben erschweren. Mehr dazu findet sich hierzu unter www.zooseilbahn.ch/xml_1/internet/de/application/d51/f52.cfm]Parkplätze sukzessive abgebaut[/url]. Eine Quelle übrigens, welche auch ein gutes Beispiel dafür ist, wie seitens des Zoos in dieser Sache gerne argumentiert wird. So wird offenbar bedauert, dass die in einem Masterplan aus den 90er Jahren als Planungsgrundlage vorgeschlagene Zahl Parkfelder, heute nicht mehr verfügbar seien. Wer mit dem Verlust geplanter Parkplätze argumentiert, der braucht dann auch nicht zu erwähnen, dass in derselben Zeit, mit der Aufhebung der Schiessanlage Fluntern und dem Bau der Masoalahalle, ein zweites, grosses zentrales Parkfeld realisiert wurde, womit der Verlust einer Anzahl weit zerstreut gelegener Parkfelder durchaus kompensiert werden konnte.
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